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Paketdienste und die Paketzustellung auf der letzten Meile

Wer im E-Commerce bzw. Versandhandel arbeitet oder als Konsument Artikel online bestellt, kommt zwangsläufig mit (unterschiedlichen) Paketdiensten in Berührung. Nach dem Weihnachtswahnsinn, der DHL, Hermes, UPS & Co seit Jahren überfordert, hält das Tagesgeschäft wieder Einzug – wenngleich auch hier nicht alles rund läuft. Besonders die letzte Meile stellt die Versandpartner immer wieder vor Probleme und ein Tweet legt dabei den Finger in die Wunde.

Die letzte Meile (engl. Last Mile) beschreibt den letzten Lieferschritt bis zum Lieferort des Kunden und erzeugt einen großen Teil der Lieferkosten.

Zusteller spüren den Druck des Wachstums

Auf der letzten Meile ist die Paketbranche schon lange gefordert. Zum einen entsteht hier ein Großteil der Kosten (ca. 50%) bei der Paketlieferung, zum anderen werden händeringend Fahrer gesucht. Das stellt die Logistikbranche vor vor massiven Herausforderungen. Ganz nebenbei wollen noch Klimavorgaben erfüllt werden. Es macht den Anschein, als sei eine Lösung / Zukunftsstrategie aktuell nicht wirklich in Sicht. Vor allem die Post-Tochter und hiesiger Marktführer DHL hat sich beim E-Commerce-Boom verkalkuliert. Ein Packstation Boost allein wird dabei nicht helfen und kommt wahrscheinlich etwas zu spät. Das verdeutlicht auch sehr schön die Grafik von Jochen Krisch.

Entwicklung der DHL Packstationen im Vergleich zu Amazon
Entwicklung der DHL Packstationen im Vergleich zu Amazon

Letzte Meile: Versandkosten sparen bei Lieferung an eine Packstation

Einige Händler „belohnen“ Kunden sogar, wenn diese Bestellungen an eine Abholstation schicken lassen. Beispielsweise war während des Weihnachtsgeschäfts der Versand bei Amazon auch ohne Prime-Abo und unter der 29-Euro-Hürde kostenlos, wenn die Sendung an eine Packstation oder einen Locker ging. Auch beim Sportartikelanbieter Decathlon ist der Versand an eine Packstation günstiger (0,50 Euro) als die Paketzustellung bis an die Haustür.

Die Lieferung an eine Packstation ist günstiger als die Zustellung bis an die Haustür.

Sicherlich ganz im Sinne von DHL. Der Paketdienst möchte seine Kunden schließlich dazu bekommen, Pakete nicht mehr an die Haustür schicken zu lassen, sondern sie über eine Packstation zu empfangen. So gibt es auch Überlegungen die Haustürzustellung hierzulande bald nur als einen kostenpflichtigen Zusatzservice anzubieten.

Die Paketbranche sucht auf der letzten Meile nach Alternativen zur Haustürzustellung

Dabei verfolgen die Firmen unterschiedliche Strategien. Die DHL-Konkurrenten haben nur wenige Abholautomaten im Einsatz und setzen vor allem auf Paketshops – oft in Kooperation mit dem Einzelhandel – zur Abholung von Sendungen.

  • DHL setzt wie bereits erwähnt vor allem auf Packstationen, die eine Abholung rund um die Uhr ermöglichen.
  • Hermes hat sich für weitere Paketshops und sichere Ablageorte entschieden. Um auf der letzten Meile effizienter zu sein, wird außerdem auf eine volldigitale Tourenplanung zurückgegriffen.
  • DPD hat das Netz von „Pickup Paketshops“ zur Abholung von Sendungen ausgebaut und kooperiert dabei stark mit dem Einzelhandel.
  • GLS hält viel von der „digitalen Abstellgenehmigung“, mit der Empfänger die Abstellerlaubnis für die Sendung an einem vereinbarten Ort erteilen.

Optionen auf der letzten Meile für den Onlinehandel

Allerdings verwundert es nicht, dass Händler das Zepter selbst in die Hand nehmen und mit dem Aufbau von eigenen Zustelllogistiken beginnen. Amazon plant jedes zweite online bestellte Paket selbst zustellen. Daher investiert Amazon Logistics, die mittlerweile schon ca. 1000 Locker betreiben, weiter in Lieferfahrzeuge (u.a. hat der Versandhändler 40 Streetscooter bei einer Tochterfirma der Deutschen Post bestellt) oder Transportflugzeuge (in den USA sind schon 50 „Amazon Air“-Flieger unterwegs). Aktuell werden weltweit bereits ca. 3,5 Milliarden Pakete höchstpersönlich ausgeliefert.

Darüber hinaus hat sich Amazon eine Art (autonom) rollende Packstation patentieren lassen, die zum Kunden kommen. Auch Unternehmen wie die Deutsche Post oder Hermes haben die Auslieferung via Lieferroboter in der Vergangenheit bereits getestet.

Von der Schwäche der großen Paketdienste wollen andere Player profitieren und bieten eine Alternative für die Last-Mile Zustellung. Dazu zählt auch Liefery, das Zeitfensterlieferungen für E-Commerce und Multichannel Händler anbietet und mehrheitlich zur Otto Group / Hermes Logistik Gruppe gehört. Die Lieferung muss sich dem Kunden anpassen, nicht andersherum, so lautet das Credo des Logistik-Startups.

Klar ist, dass die Branche mit Hochdruck an Innovationen arbeiten und ggf. den Logistik-Service revolutionieren muss, um die Situation auf der letzten Meile zu verbessern.




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Autor:

Mirco ist ein Norddeutscher Jung und Digital Enthusiast. Er ist der Kapitän von Hammertoff. Davor verantwortete er u.a. bei einem der mitgliederstärksten Sportvereine Deutschlands, dem HSV, die digitalen Plattformen, war als Shop- und Marketingmanager für ein Inhouse entwickeltes E-Commerce-Portal beim Verlagshaus Gruner + Jahr aktiv und im Webshop Management von Europas führenden Elektrohändler Media Markt angestellt. Mehr erfährst du hier!

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