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Fußballvereine & Marken entdecken Amazon Stores für sich

Neue Saison, neuer Verkaufskanal: das denkt sich zumindest die TSG Hoffenheim. Seit August sind die Kraichgauer einer der wenigen Fußball-Bundesligisten, die ausgewählte Fanartikel über einen Amazon Store verkaufen. Vorreiter war hier der FC Bayern München. Auch fernab der Bundesliga sind Marken mit einem Store auf Amazon vertreten, um den eigenen Onlinehandel anzukurbeln. Doch was ist überhaupt ein Amazon Brand Shop und wie können sich Verkäufer diesen Raum zu Nutze machen?

Was ist ein Amazon Store und wer kann einen erstellen?

Letztlich sind Stores auf Amazon nichts anderes als ein digitales Shop-in-Shop-System, wie man es stationär zuhauf in Kaufhäusern, Supermärkten oder Einkaufszentren sehen kann. Händler, die im Amazon Markenregister eingetragen sind, sowie Vendoren und Agenturen haben darüber die Möglichkeit die eigene Marke und Produkte verkaufsfördernd in Szene zu setzen. Gewissermaßen ein virtuelles Schaufenster. Dabei haben die Brand Shops einen entscheidenden Vorteil: Amazon-User bekommen hier einzig und allein die jeweilige Marke zu Gesicht. D.h. keine konkurrierenden Marken bzw. Produkte oder billige No-Name-Imitationen. Die Erstellung eines Brand Shops ist übrigens kostenlos.

Beispiel für einen Amazon Store
Apropos: Egal ob Amazon Store, Amazon Brand Shop oder Amazon Markenshops, gemeint ist eigentlich immer dasselbe – ein Platz für die Warenpräsentation einer Marke.

Wie sind Amazon Markenshops aufgebaut?

Die Markenshops lassen sich ohne Programmierkenntnisse mittels eines Baukastensystems im „Store Builder“ gestalten. Das funktioniert ganz einfach per Drag-and-Drop-Kacheln oder vorkonfiguriertem Vorlagen, die gleichzeitig auch für Mobilgeräte optimiert sind. Auf störende Werbung oder andere ablenkende Elemente, wie man es sonst von Amazon kennt, wird auf diesen Seiten komplett verzichtet. U.a. stehen folgende Möglichkeiten dabei zur Verfügung:

  • Header
  • Navigationsleiste
  • Content-Kacheln (Artikel, Bilder, Texte, Video usw.)
Beispielhafter Aufbau eines Amazon Stores

Der Fokus bei Amazon Brand Shops liegt auf der visuellen Inszenierung, sodass sich durch die Verwendung von Bildern, Texten und Videos die Geschichte der Marke erzählen lässt und die Präsentation der Produkte aufgewertet werden kann. Also kein Vergleich zu den sonst eher emotionslos gestalteten Artikeldetail- und Suchergebnisseiten. Die Inhalte können dabei auf mehreren Seiten (Ebenen / Kategorien) dargestellt werden.

Wer möchte, kann sich darüber hinaus auch eine eigene amazon.de-URL sichern. So eignet sich der Store auch als Landingpage und kann bspw. für externe Marketingaktivitäten genutzt werden. Die Performance kann man mit einem kleinen Analyse-Dashboard, den „Store Insights“, messen. Dort erhält man Einblicke über Besucher, Transaktionen, Traffic & Co.

Wie findet man Amazon Brand Stores?

Die Markenstores sind recht gut versteckt, da die Suche auf Amazon eher auf das Finden von Produkten ausgerichtet ist. Selbst bei der gezielten Suche nach einer Marke landet man nicht im entsprechenden Store, sondern sieht eine Suchergebnisseite mit Artikeln. Allerdings hat man über „Sponsored Brands“-Anzeigen die Chance, die Brand Stores zu bewerben und kann so die Sichtbarkeit erhöhen. Sie erscheinen in den Suchergebnissen und führen direkt in den entsprechenden Amazon Store.

Beispiel für eine „Sponsored Brands“-Anzeige mit Verlinkung zum Amazon Store

Eine weitere Möglichkeit, um auf den Amazon Store zu gelangen, ist der Klick auf den Markennamen auf der Artikeldetailseite.

Beispiel für einen Link zum Amazon Store auf der Artikeldetailseite

Update vom 28.05.2020
Amazon hat die „ByLineInfo“ angepasst: Der Markennamen wurde durch das Wording „Besuchen Sie den XY-Store“ ersetzt. Langsam aber sicher werden die Markenstores besser integriert und gewinnen an Sichtbarkeit.

Link-Anpassung zum Amazon Store auf der Artikeldetailseite

Welche Marken sind bereits mit Shops auf Amazon vertreten?

Immer mehr Unternehmen bzw. Marken nutzen den Amazon Brand Store für sich, da der Aufbau ohne zusätzliche Kosten möglich ist und das Marken- und Einkaufserlebnis gesteigert werden kann. Es gibt einige positive Beispiele, welche den Markenshop gezielt zum Branding nutzen und ihn in die E-Commerce Strategie eingebunden haben.

Aus dem Sportbereich wäre übrigens auch noch der SSC Neapel zu erwähnen. Die Italiener sind ebenfalls auf Amazon vertreten und haben diesen Sommer verkündet, dass sie die Zusammenarbeit ausweiten wollen. Der Brand Store ist Teil der internationalen Entwicklungsstrategie. Das Ziel des SSC Napoli ist es, dort präsent zu sein, wo die Fans sind. Amazon spielt dabei in der Merchandising- und E-Commerce-Strategie des Clubs eine Schlüsselrolle.

Was sind die Vorteile und Nachteile eines Amazon Stores?

Also fassen wir kurz zusammen. Amazon ist einer der wichtigsten E-Commerce-Player und Stores bieten Raum, um dort eine Markenpräsenz zu schaffen und sich gleichzeitig von der Konkurrenz abzugrenzen. Bedenkt man, dass immer mehr Nutzer ihre Produktsuche direkt auf E-Commerce-Marktplätzen wie Amazon starten, sollten Hersteller & Brands ihre Produkte an jener Stelle für potenzielle Kunden bestmöglich darstellen. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt und so gibt es auch ein paar negative Punkte:

Pro

  • kostenlose Erstellung mittels Baukastensystem
  • eigene amazon.de-URL
  • Markenpräsenz auf Amazon schaffen
  • Abgrenzung von der Konkurrenz
  • Kundengewinnung und Umsatzsteigerungen möglich

Contra

  • keine Datenhoheit ggü. eigenem Webshop
  • Gestaltungsmöglichkeiten begrenzt
  • ohne Anzeigenschaltung schlecht auffindbar

Fazit: Brand Stores können eine wichtige Rolle im Vertrieb spielen und das Einkaufserlebnis auf Amazon steigern

Wer auf Amazon als Marke verkauft, sollte auch einen Amazon Store einrichten. Als Markeninhaber hat man die Möglichkeit, die Marke ansprechend in einem kontrollierten Raum zu inszenieren und dem Nutzer ein gutes Einkaufserlebnis zu bescheren. Ob man seine Artikel überhaupt auf Amazon anbieten möchte, muss jeder Händler – unabhängig von Brand Shops – für sich entscheiden, sollte ggf. aber auf die Worte von Jörg Wacker, Vorstand für Internationalisierung und Strategie sowie für die Bereiche Merchandising und Lizenzen der FC Bayern München AG, hören:

„Unser Ziel ist es, dort präsent zu sein, wo unsere Fans sind“.

Gerade vor dem Hintergrund, dass die Einrichtung / der Betrieb kostenlos ist, ist das Risiko für E-Commerce-Verantwortliche relativ gering.

Last but not least habe ich noch einen Lesetipp für alle, die im Sportbusiness arbeiten. Mit der Frage, ob Clubs Fanartikel über einen eigenen Amazon Brand Shop verkaufen sollten, hat sich nämlich auch Ralf von fussballwirtschaft.de beschäftigt.




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Autor:

Mirco ist ein Norddeutscher Jung und Digital Enthusiast. Er ist der Kapitän von Hammertoff. Davor verantwortete er u.a. bei einem der mitgliederstärksten Sportvereine Deutschlands, dem HSV, die digitalen Plattformen, war als Shop- und Marketingmanager für ein Inhouse entwickeltes E-Commerce-Portal beim Verlagshaus Gruner + Jahr aktiv und im Webshop Management von Europas führenden Elektrohändler Media Markt angestellt. Mehr erfährst du hier!

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